klang der stille 2 - installation im rahmen des kunstwettbewerbs "bewegter wind" im raum kassel
mit dem folgenden text habe ich mich für das projekt beworben:
„Klang der Stille“ ist eine Landschaftsinstallation für einen etwas abgelegenen aber zugänglichen Ort in der Natur. Eine Gruppe in sich verschlossener „Kokons“, vernetzt durch weitläufige „Neuronen“-Stränge, reagiert auf Licht- und Luftveränderungen. Es entsteht ein stummes Lied aus Lichtreflexen und Saitenschwingungen, begleitet vom Blätterrauschen.
Die Kokons bestehen aus Büchern, Draht und Folie.
Landschaft ist offen, bietet Weitblick in die Ebenen einerseits und zu den Silhouetten der Berge andererseits.
Diese Offenheit findet ihren Gegenpol in der Verschlossenheit undurchdringlicher Mauern, Wälder und Gehölze. Blühende Wiesen verdecken farbenfroh den Verfall des Abgestorbenen in der darunterliegenden Erde, aus der der Keimling seine Kraft und Nahrung bezieht.
Kunstwerke sind offen! Sie stellen sich den Blicken und Bewertungen der Öffentlichkeit, präsentieren sich stolz in ihrer endgültigen Form, frei und ungeschützt.
Gleichzeitig verbergen sie den Prozess ihrer Entstehung, die Zerstörung des Alten und die Phasen der Unklarheit in der Entwicklung des Neuen. Diesem Prozess des kreativen Schaffens gilt mein Interesse.
Für die Phase der Verarbeitung, der Umwandlung als innerlicher, sich der Öffentlichkeit entziehender Prozess in der Intimität des Ateliers, steht das Bild des Kokons.
Dieser Innerlichkeit entspricht die Wahl eines Gehölzes, eines geschlossenen, geschützten Raumes in der offenen Landschaft, der die nötige Intimität und Ruhe bietet für das Reifen der Idee, des Bildnisses, der Vision.
In der Vernetzung der Kokons durch ein Geflecht langer Bahnen entsteht eine Art „neuronales“ Netz, das auf kleinste Lichtveränderungen und Luftbewegungen reagiert und sich dem Betrachter als „Zeichnung im Raum“ präsentiert.
Da die konkrete Ausführung in der ausgewählten Landschaft entsteht, im Dialog und der Auseinandersetzung mit der Natur, benötige ich etwa zwei Tage zum Aufbau."
daraus wurden vier tage lustvollen wickelns, spannens, rauf und runter kraxelns.