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"klang der stille“ installation im rahmen der skulpturenmeile im regionalpark-rhein-main 2002

die landschaft des „kunst-weges“ ist offen.

sie bietet weitblick in die sich nach süden erstreckende rhein-main-ebene einerseits und zu der silhouette der taunusberge im norden andererseits. diese offenheit findet ihren gegenpol in der verschlossenheit undurchdringlicher mauern, wälder und gehölze.  blühende wiesen verdecken farbenfroh den verfall des abgestorbenen in der darunterliegenden erde, aus der der keimling seine kraft und nahrung bezieht.

kunstwerke sind offen! 

sie stellen sich den blicken und bewertungen der öffentlichkeit, präsentieren sich stolz in ihrer endgültigen form, frei und ungeschützt. gleichzeitig verbergen sie den prozess ihrer entstehung, die zerstörung des alten und die phase der unklarheit in entwicklung des neuen. diesem prozess des kreativen schaffens gilt mein interesse.

für die phase der verarbeitung, der umwandlung als innerlicher, sich der öffentlichkeit entziehender prozess steht das bild des kokons.

dieser innerlichkeit entspricht die wahl des weidengehölzes, eines geschlossenen, geschützten raumes in der offenen landschaft, der die nötige intimität und ruhe bietet für das reifen der idee, des bildnisses, der vision; vielleicht bietet sie aber auch die isolation für das wuchern der manie, der obsession.

diesen moment der ambivalenz versuche ich mit meiner installation der kokons bildnerisch einzufangen.

verunsicherung des betrachters ist erwünscht. alle gefühle, von unsicherheit, beklemmung und furcht bis zur neugier, faszination und freudiger erwartung, sind beabsichtigt und mögliche realitäten des betrachters, genauso wie langeweile, verständnislosigkeit oder gleichgültigkeit - wie auch immer: sie sind spiegel der verfassung des betrachters.

 bilder